Gleitschirm fliegen




bei Dollnstein (damals ein relativ moderner Schirm)

Start an der Seilwinde (mein damaliger Lieblingsschirm)
man beachte die unterschiedlichen Flächenformen oben und unten!
Bevor es zu den Erzählungen kommt, hier noch etwas Technik:
Gleich zu Beginn meiner Ausbildung habe ich mir eigenes Fluggerät gekauft. Mit meinem Wissensstand aus früheren Zeiten, gemischt mit gezielt gesuchten Informationen aus dem Internet und klaren Vorstellungen im Kopf war es für mich zwar zeitaufwändig, aber nicht schwer, Passendes aus dem Gebrauchtangebot meiner Flugschule zu finden. Der Kauf an sich ging dafür recht zügig. Hier habe ich auch wieder nach meinen persönlichen Vorstellungen gekauft. Kompromisse sind leider auch in der Fliegerei manchmal nötig.
Für näher Interessierte hier meine Erstausstattung:
Gleitschirm Advance Alpha 5
Gurtzeug Supair Altiranto 2 RS
Retter Speedy 24
Helm Charly Loop

Mein erstes "Cockpit" ist lediglich ein älteres, gebrauchtes Altivario der Firma Bräuninger. Es zeigt mir lediglich die Flughöhe und Steigen oder Sinken. Während der Ausbildung lenkt es völlig vom Wesentlichen ab. Dafür hilft es nach etwas fliegerischer Routine länger oben zu bleiben. Nachfolgende Schilderungen zeigten mir glücklicherweise, daß mein "Popometer" aus der Segelflugzeit immernoch auch ohne Altivario funktioniert. "Popometer" ist die nette Bezeichnung für das Fluggefühl, welches ein Pilot im Körper hat. Man spürt Steigen oder Sinken im Magen bzw. eben im Hinterteil und Beschleunigungsrichtungen im Rücken, der Verlängerung des Hinterteils.
Kurzerzählungen:
Schon während der Ausbildung zum A-Schein konnte ich einige tolle Erlebnisse in meine Erinnerungen speichern:
- Da war ein Tag in Anger an der Fürmann-Alm. Der Wind lag laminar am Hang und ich konnte durch hin- und herfliegen am Hang entlang neben der Überhöhung des Startplatzes bei nur ca. 250m Höhenunterschied eine Flugzeit von über 20 Minuten erreichen.
- Einen Tag später war der Wind böig und ich hatte das Privileg, von einem Fluglehrer ganz alleine geschult zu werden. An diesem Tag gab es wenig Spaß für mich, dafür habe ich wahrscheinlich mehr gelernt, als so mancher Pilot in einem Jahr an Erfahrungen sammelt. Bockige Luft, unerwartete Thermikblasen, drehender Wind usw. war angesagt. Kaum eine Landevolte im Kopf festgelegt, drehte der Wind oder eine Thermik hob mich wieder hoch.
- Kampenwand, letzter Flug an diesem Tag. Über Funk leitete mich der Flugleiter in eine Thermik. Der Aufwind war konstant und ohne Probleme zu zentrieren. Ich durfte die Thermik ausdrehen und hatte statt den ca. 850m Höhenunterschied ab Startplatz dann etwa 1100m Luft unter mir. Nach einer wunderschönen Flugzeit weit über 30 Minuten flog ich in ruhiger Luft Richtung Chiemsee.
Tests und Basteleien:
- Flugcockpit: Zweit-Handy mit verschiedenen Apps, um am Startplatz letzte, flugrelevante Daten über Wetter und Luftrauminformationen zu erhalten. Außerdem Flugaufzeichnung und Flugauswertung mittels GPS. Enthält auch wichtige Rufnummern wie Rettungsdienst / Bergwacht, evtl. mitfliegende Fliegerkollegen, Rückholer bei Außenlandung, bei Ausbildungsflügen Flugschule und Fluglehrer
- Für die Flugplanung am Vortag im Hotel oder Gastwirtschaft verschiedene Apps fürs Tablet
- Sprechfunk (evtl. mit externer Antenne)
- Halterungen und Aufnahmequalität von Foto und / oder Video
Ich werde hier berichten

Foto von mir während eines Ausbildungsflugs in Anger (Fürmann-Alm), Text unbekanntes Zitat